Klimawandel: Die Grenzen des Menschen bzw. – Die Dienstleistungen der Natur
Aber nicht nur, dass Ökonomen glauben, die Wirtschaft könne unbegrenzt wachsen (was sie nicht kann), sie sagen auch, dass sie immer weiter wachsen muss. Wachstum ist der Gradmesser von Erfolg geworden. Fragen Sie einen Firmenvorstand oder einen Politiker nach seinem Erfolg – und er wird unvermeidlich vom Wachsen oder Sinken von Marktanteilen, Gewinnen oder Bruttoinlandsprodukt sprechen.
Wieviel ist genug?
Aber Wachstum ist definitiv kein Zweck oder Ziel. Angeblich soll das Bruttoinlandsprodukt den Zustand der Wirtschaft anzeigen, aber seit Wachstum realiter unser Ziel geworden ist, wird dort alles hineinaddiert, was irgendwie zum Austausch von Geld, Gütern und Dienstleistungen beiträgt.
Auf diese Weise haben die Kosten der Bewältigung des Hurrikans Katrina Milliarden zum US-Bruttoinlandsprodukt beigetragen! Jedesmal, wenn einer bei einem Autounfall stirbt, steigt dadurch das Bruttoinlandsprodukt – wir müssen schließlich für Polizei, Ambulanz, Krankenhaus, Medikamente, Anwälte, Bestatter, Särge, Blumen bezahlen… Ist es nicht verrückt, Fortschritt so zu messen.
In unserer Wachstums-Besessenheit stellen wir die wichtigen Fragen gar nicht mehr: Wofür ist Wirtschaft denn da? Sind wir mit all diesem Zeug eigentlich glücklicher oder besser dran? Wie viel ist genug?
Bei der Menschheit handelt es sich erdgeschichtlich um eine sehr junge Spezies. Gemessen an Zahl, Wohlstand und Komfort sind wir erstaunlich erfolgreich. Aber wir benehmen uns wie altkluge Halbwüchsige, beeilen uns, unsere schönen Werkzeuge zur Unterdrückung der Natur zu benutzen, ohne groß nachzudenken, wie die Welt eigentlich funktioniert.
Sehr schöner Artikel zu Wirtschaft, unendliches Wachstum, endliche Ressourcen, Unterwerfung der Natur und der alles entscheidenden Frage: Wieviel ist genug?